Wissenswertes über Erektionsstörungen | Impotenz verstehen: Problematik und Ursachen

Wie kommt es zu einer Erektion?

Die Erektion ist ein komplexer Vorgang, der vom Nervensystem gesteuert wird. Es bedarf eines komplexen Zusammenspiels von Hormonen, Durchblutung, physischen und psychischen Reizen, die für den natürlichen Mechanismus der Erektion verantwortlich sind. In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über die Funktion und die unterschiedlichen Arten der männlichen Erektion.

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Hormone, Blutzufuhr sowie Teile des Nervensystems müssen zusammenwirken, um eine gesunde Erektion zu erreichen und aufrechtzuerhalten.

Wie kommt es zu einer Erektion?

Im Inneren des Penis befinden sich drei Kammern, die sogenannten Schwellkörper. Diese sind sehr reich an Blutgefäßen. Zwei dieser Schwellkörper (Corpora Cavernosa) sind für die Erektion maßgeblich verantwortlich. Die Kammern erstrecken sich von der Penisspitze bis tief hinein in das männliche Becken und sind mit einem schwammartigen Gewebe gefüllt. 

Dieses Gewebe kann große Mengen an Blut aufnehmen und sich stark vergrößern. Im normalen Zustand sind die Arterien, die den Penis versorgen, nur teilweise geöffnet. Somit fließt genug Blut in den Penis, um das Gewebe gesund zu halten (siehe Abbildung). Bei sexueller Stimulation sendet Ihr Gehirn Signale aus, die einen Hormonausstoß auslösen. Die Arterien werden in der Folge vollständig geöffnet. Dadurch gelangt schnell mehr Blut in die Schwellkörper, als über die Venen abfließen kann. Wenn die Schwellkörper sich mit Blut füllen und ihre Größe zunimmt, werden die Venen zusammengedrückt.

Das Blut wird dadurch im Penis gestaut und er wird langsam steif. Diese Kettenreaktion setzt sich fort, bis Sie eine vollständige Erektion erzielen und aufrechterhalten.

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Allerdings obliegt die Steuerung nicht allein dem Penis. Das Organ befindet sich unter permanenter Kontrolle des zentralen Nervensystems, also des Gehirns und des Rückenmarks.

Inwiefern steuert das Nervensystem den Penis und somit die Erektion des Mannes?

Unser Nervensystem besteht aus zwei Komponenten, die sich funktional ergänzen. Dassympathische Nervensystem hemmt die sexuelle Erregung und somit auch ein Zustandekommen einer Erektion. Die zweite Komponente, das parasympathische Nervensystem, bewirkt das genaue Gegenteil, nämlich das Auslösen sexueller Erregung. Das Gleichgewicht dieser beiden Komponenten beginnt, sobald die ersten Erregungsstimuli an das Gehirn gesendet werden. Diese werden ausgelöst von: 

  • Physischer Stimulationdurch Berührung, Streicheln und die Erregung erogener Zonen 
  • Sensorischer Stimulationausgelöst durch den Klang einer Stimme, den Duft eines Parfüms, die Berührung eines reizvollen Körpers 
  • Eine psychologische Stimulation, mit anderen Worten, sexuelle Phantasien 

Sobald eine Erregung wahrgenommen wird, finden diverse chemische (hormonelle) Reaktionen statt und die Schwellkörper des Penis werden aktiv. Die Penisarterien weiten sich, der Penis füllt sich mitBlut, wodurch sich das Volumen des Penis vergrößert. Dieser Vorgang wird als Tumeszenz oder Schwellung bezeichnet.  

Dies führt dazu, dass der Blutdruck im Penis steigt und die das Blut abführenden Venen zusammengepresst werden: das eingeschlossene Blut erhöht die Steifheit und Größe des Penis. Dauert die Stimulation an, wird der Penis steif und ermöglicht so die Penetration (das Eindringen) und Ejakulation (Samenerguss). In der Regel dauert eine Erektion runddreißig Minuten. Die Erektionsdauer variiert jedoch von Mann zu Mann. 

Ist die Ejakulation (Samenerguss) erfolgt, finden erneut diverse chemische (hormonelle) Reaktionen im Zusammenspiel mit dem Nervensystem statt. Dies bewirkt das Verschließen der Arterien.  

Dadurch lässt der Druck nach, die ableitenden Venen öffnen sich und die Schwellkörper leeren sich. Der Penis erschlafft. Dieser Vorgang wird auch als das Abschwellen des Penis bezeichnet. Danach ist eine gewisse Zeit erforderlich, bis die Nerven aufs Neue stimuliert werden können: die sogenannteErholungszeitbeginnt, die je nach Person sehr individuell ist.

Gibt es unterschiedliche Arten der Erektion?

Ein Mann kann zwei Arten von Erektionen erfahren: 

  • Die psychogene Erektion, diedurch erotische Reize aktiviert wird (visuell, imaginär, haptisch ). Im Gehirn wird die Freisetzung von Neurotransmittern ausgelöst (Dopamin, Oxytocin).
  • Die reflexogene Erektion, die durch die unmittelbare Stimulation der Genitalorgane ausgelöst wird. Diese wird durch psychogene Reize verstärkt. 

Eine Erektionsstörung / Erektile Dysfunktion (ED) entsteht, wenn das Gehirn keine oder keine ausreichenden Signale mehr aussendet, wenn keine ausreichenden Blutzufuhr erfolgt oder wenn das erektile Gewebe beschädigt ist.

Was Sie über Erektionsstörungen wissen sollten und welche Therapie-Optionen es gibt erfahren Sie in unseren weiterführenden Artikeln zu dem Thema.

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